Freitag, 10. Oktober 2014
ô resto...
cerru, 17:24h
"Ich nehme lieber keine Vorspeise, sonst schaffe ich mein Essen nicht..." :-) ach ja, wie oft, habe ich das schon in Deutschland im Restaurant gehört, ihr auch? Eigentlich kann doch essen gehen gar nicht so anders sein; entweder hat man halt keine Lust selber zu kochen oder man will sich mal was gönnen, was man so zuhause selber nicht kann oder kennt oder es zum selbermachen zu aufwendig ist. Trotzdem fallen mir viele Momente in deutschen und französischen Restaurants ein, die zeigen, dass die Grundidee - essen zu gehen - doch irgendwie anders sein muss.
Wer nach Tolouse kommt MUSS mindestens einmal essen gehen! Ich finde, neben den Sehenswürdigkeiten sind die Restos DER Grund überhaupt nach Toulouse zu fahren, es gibt unglaublich viele und gute Restaurants, die natürlich nicht billig sind, aber doch zum Gesamterlebnis Toulouse unbedingt dazu gehören.
Wer nichts wird, wird Wirt - ein altes Sprichwort, und ich glaube, nirgendwo auf der Welt könnte man damit so erfolgreich sein wie in Toulouse. Es gibt überall Ecken, wo es noch leere Ladenlokale gibt, in denen man ein kleines Restaurant eröffnen könnte, und zumindest am Wochenende ist es schwer in den besseren ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen. Ich glaube, Franzosen, vielmehr Toulouser, gehen einfach öfter essen. Das gehört zum schönen Leben dazu, ab und zu mal ins Resto zu gehen. Punkt acht. Denn vorher stehen hungrige Touristen und Ortsunkundige allerorts vor verschlossenen Türen und müssen auf die ebenfalls verbreiteten Kebab-Imbisse ausweichen.
Ja, die Öffnungszeiten, das ist grundsätzlich etwas, das man erst einmal verinnerlichen muss. In meinem Französischkurs gab es einmal eine Übungsaufgabe, bei der man aus drei fiktiven Restaurants dasjenige heraussuchen sollte, das von Angebot und Öffnungszeiten am besten zu einer fiktiven Gästegruppe passte. Damals hatte ich mich noch gewundert, was das mit den Öffnungszeiten sollte, haben Restaurants nicht immer offen außer am Ruhetag? Nein, nicht in Toulouse. Der Ruhetag kann am Montag sein, aber genauso gut kann ein Restaurant nur unter oder Woche oder nur am Wochenende geöffnet haben, mittwochs nur am Mittwoch, freitags nur am Abend usw. Hinzu kommen die verschiedenen Arten von gastronomischen Angeboten, die Restaurants, die meistens nur Abends auf haben, die Bistros, die tagsüber, aber nicht abends aufhaben, die Crêperien und Salon de Thés, die nur am Mittag und Nachmittag aufhaben, gegen Abend aber schließen - kurz wenn man zu drei verschiedenen Tageszeiten durch ein bestimmtes Quartier läuft, kann es sein, dass immer gerade andere Läden ihre Jalousienen oben haben und es immer ein bisschen anders aussieht.
Zurück zum eigentlichen Resto. Viele Restaurants in Toulouse haben abends bis ca. 23 Uhr gehöffnet, wenn sie erst um 20 Uhr aufmachen, sind das nur wenige Stunden. In der Regel rechnen Sie daher damit, dass an jedem Tisch nur einmal Gäste Platz nehmen. Das ist einerseits angenehm, weil man sich wirklich Zeit nehmen kann, auch nach dem Essen noch sitzen bleiben und sich unterhalten kann, ohne dass der Kellner den Tisch schnell wieder für die neuen Gäste herrichten möchte, andererseits wissen die Kellner genauso gut, dass die Gäste ja nun da sind, es ist beim Aufnehmen der Bestellung und Servieren des Essens also keine Eile mehr geboten.
Klar, man kann à la Carte essen und sich nur einen Gang aussuchen, das geht vielleicht noch beim Mittagessen, gebräuchlicher ist es aber, nach einem Menü-Angebot Ausschau zu halten, mit Dessert, Plat und Dessert, gelegentlich gibt es auch die Wahl Dessert+Plat/Plat+Dessert. Ist das Menü ausgewählt kann man sich noch einen Wein empfehlen lassen und dann zurücklehnen und den Abend auf sich zu kommen lassen. Denn der kann dauern... Leitungswasser gibt es meist gratis, ebenso wie eine Kleinigkeit, Oliven oder Brot, je nachdem wie "edelteuergut" das jeweilige Restaurant ist. Die beste regionale Hauptspeise ist Fois Gras, Tierschüter einmal weghören, Gänsestopfleber. Die ist in Südfrankreich sehr verbreitet und schmeckt so ähnlich wie Leberwurst, dazu wird kräftiges Brot gereicht. Typische Hauptspeisen bestehen oft aus Ente oder anderem Geflügel, Steak oder Fisch. In französischen Restaurants gibt es eher selten Nudelgerichte, das ist eine Sättigungsbeilage aber eignet sich nicht für einen "jolie Plat". Beilagen sind nicht einfach nur Beilagen, sondern vor allem auch Deko, z.B. aufrecht hingestellt Babymöhren. Überhaupt isst das Auge mit, vom Anrichten der Speisen, über das Falten der Servietten über die Verziehrung der Teller mit Sauce und Kräutern. Natürlich gibt es auch Restaurants in denen ordentliche Portionen auf den Teller kommen, aber das Gros der Gastronomen umgarnt lieber den Gaumen als den Magen. Wer "schnell nen Happen essen" will und sein Essen herunter schlingt, wird enttäuscht und vielleicht sogar hungrig wieder gehen. Langsam essen ist hier das Gebot, und vor allem genießen! Als Dessert gibt es verschiedene Kuchen, Eis oder Mousse oder andere Spezialitäten. Dazu gehört aber immer ein Café, also ein Espresso.
Nach dem Essen kommt die Rechnung - wer gut essen möchte, sollte um die 30 Euro ohne Getränke pro Person einplanen. Das reicht zwar noch nicht für die exklusiven Sterneküchen aber für die meisten Restaunts im Stadtzentrum. Trinkgeld muss man übrigens nicht zahlen, und die Toiletten sind manchmal nur über abenteuerliche Flure und Hinterhöfe erreichbar :-)
Ich habe inzwischen einiges ausprobiert, aber natürlich habe ich noch längst nicht alle Restaurants besuchen können, vielleicht schaffe ich ja noch ein paar, die auf meiner Liste stehen. Die Restos, das Essen - das ist auf jeden Fall etwas, das ich an Toulouse am meisten vermissen werde. Wer mal in der Stadt ist und etwas Gutes sucht, in der Rue des Blanchers reihen sich die Restaurants nur so aneinander, bestimmt werden hungrige Feinschmecker hier fündig!
Wer nach Tolouse kommt MUSS mindestens einmal essen gehen! Ich finde, neben den Sehenswürdigkeiten sind die Restos DER Grund überhaupt nach Toulouse zu fahren, es gibt unglaublich viele und gute Restaurants, die natürlich nicht billig sind, aber doch zum Gesamterlebnis Toulouse unbedingt dazu gehören.
Wer nichts wird, wird Wirt - ein altes Sprichwort, und ich glaube, nirgendwo auf der Welt könnte man damit so erfolgreich sein wie in Toulouse. Es gibt überall Ecken, wo es noch leere Ladenlokale gibt, in denen man ein kleines Restaurant eröffnen könnte, und zumindest am Wochenende ist es schwer in den besseren ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen. Ich glaube, Franzosen, vielmehr Toulouser, gehen einfach öfter essen. Das gehört zum schönen Leben dazu, ab und zu mal ins Resto zu gehen. Punkt acht. Denn vorher stehen hungrige Touristen und Ortsunkundige allerorts vor verschlossenen Türen und müssen auf die ebenfalls verbreiteten Kebab-Imbisse ausweichen.
Ja, die Öffnungszeiten, das ist grundsätzlich etwas, das man erst einmal verinnerlichen muss. In meinem Französischkurs gab es einmal eine Übungsaufgabe, bei der man aus drei fiktiven Restaurants dasjenige heraussuchen sollte, das von Angebot und Öffnungszeiten am besten zu einer fiktiven Gästegruppe passte. Damals hatte ich mich noch gewundert, was das mit den Öffnungszeiten sollte, haben Restaurants nicht immer offen außer am Ruhetag? Nein, nicht in Toulouse. Der Ruhetag kann am Montag sein, aber genauso gut kann ein Restaurant nur unter oder Woche oder nur am Wochenende geöffnet haben, mittwochs nur am Mittwoch, freitags nur am Abend usw. Hinzu kommen die verschiedenen Arten von gastronomischen Angeboten, die Restaurants, die meistens nur Abends auf haben, die Bistros, die tagsüber, aber nicht abends aufhaben, die Crêperien und Salon de Thés, die nur am Mittag und Nachmittag aufhaben, gegen Abend aber schließen - kurz wenn man zu drei verschiedenen Tageszeiten durch ein bestimmtes Quartier läuft, kann es sein, dass immer gerade andere Läden ihre Jalousienen oben haben und es immer ein bisschen anders aussieht.
Zurück zum eigentlichen Resto. Viele Restaurants in Toulouse haben abends bis ca. 23 Uhr gehöffnet, wenn sie erst um 20 Uhr aufmachen, sind das nur wenige Stunden. In der Regel rechnen Sie daher damit, dass an jedem Tisch nur einmal Gäste Platz nehmen. Das ist einerseits angenehm, weil man sich wirklich Zeit nehmen kann, auch nach dem Essen noch sitzen bleiben und sich unterhalten kann, ohne dass der Kellner den Tisch schnell wieder für die neuen Gäste herrichten möchte, andererseits wissen die Kellner genauso gut, dass die Gäste ja nun da sind, es ist beim Aufnehmen der Bestellung und Servieren des Essens also keine Eile mehr geboten.
Klar, man kann à la Carte essen und sich nur einen Gang aussuchen, das geht vielleicht noch beim Mittagessen, gebräuchlicher ist es aber, nach einem Menü-Angebot Ausschau zu halten, mit Dessert, Plat und Dessert, gelegentlich gibt es auch die Wahl Dessert+Plat/Plat+Dessert. Ist das Menü ausgewählt kann man sich noch einen Wein empfehlen lassen und dann zurücklehnen und den Abend auf sich zu kommen lassen. Denn der kann dauern... Leitungswasser gibt es meist gratis, ebenso wie eine Kleinigkeit, Oliven oder Brot, je nachdem wie "edelteuergut" das jeweilige Restaurant ist. Die beste regionale Hauptspeise ist Fois Gras, Tierschüter einmal weghören, Gänsestopfleber. Die ist in Südfrankreich sehr verbreitet und schmeckt so ähnlich wie Leberwurst, dazu wird kräftiges Brot gereicht. Typische Hauptspeisen bestehen oft aus Ente oder anderem Geflügel, Steak oder Fisch. In französischen Restaurants gibt es eher selten Nudelgerichte, das ist eine Sättigungsbeilage aber eignet sich nicht für einen "jolie Plat". Beilagen sind nicht einfach nur Beilagen, sondern vor allem auch Deko, z.B. aufrecht hingestellt Babymöhren. Überhaupt isst das Auge mit, vom Anrichten der Speisen, über das Falten der Servietten über die Verziehrung der Teller mit Sauce und Kräutern. Natürlich gibt es auch Restaurants in denen ordentliche Portionen auf den Teller kommen, aber das Gros der Gastronomen umgarnt lieber den Gaumen als den Magen. Wer "schnell nen Happen essen" will und sein Essen herunter schlingt, wird enttäuscht und vielleicht sogar hungrig wieder gehen. Langsam essen ist hier das Gebot, und vor allem genießen! Als Dessert gibt es verschiedene Kuchen, Eis oder Mousse oder andere Spezialitäten. Dazu gehört aber immer ein Café, also ein Espresso.
Nach dem Essen kommt die Rechnung - wer gut essen möchte, sollte um die 30 Euro ohne Getränke pro Person einplanen. Das reicht zwar noch nicht für die exklusiven Sterneküchen aber für die meisten Restaunts im Stadtzentrum. Trinkgeld muss man übrigens nicht zahlen, und die Toiletten sind manchmal nur über abenteuerliche Flure und Hinterhöfe erreichbar :-)
Ich habe inzwischen einiges ausprobiert, aber natürlich habe ich noch längst nicht alle Restaurants besuchen können, vielleicht schaffe ich ja noch ein paar, die auf meiner Liste stehen. Die Restos, das Essen - das ist auf jeden Fall etwas, das ich an Toulouse am meisten vermissen werde. Wer mal in der Stadt ist und etwas Gutes sucht, in der Rue des Blanchers reihen sich die Restaurants nur so aneinander, bestimmt werden hungrige Feinschmecker hier fündig!
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