Freitag, 24. Oktober 2014
une randonée d'épouvante
cerru, 19:08h
Eigentlich haben wir letzte Woche eine sehr schöne herbstliche Wanderung gemacht, aber je mehr ich jetzt darüber nachdenke, desto mehr fällt mir ein, dass es doch ein wenig gruselig war. Passend zu Halloween...
Es fing eigentlich schon auf dem Weg an, wir hatten uns als Ausgangsort für unsere Wanderung ein Dorf im Tarn, in der Nähe von Castres ausgesucht. Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten fuhren wir über einige Schnellstraßen, das Tempolimit lag wie sonst auch bei 110, dennoch schienen manche Abschnitte zum Rasen einzuladen, denn das Verkehrsamt daher zur Prävention Schilder aufgestellt. Es war schönes Wetters, noch spätsommerlich warm, und doch versetzte mir die Warnung auf den Schildern einen kleinen Gänsehautschauer: "In den letzten fünf Jahren sind auf dieser Straße fünf Menschen gestorben"...
Etwa eine halbe Stunde später starteten wir unseren Wanderrundgang, der Weg führte zunächst eine Serpentinenstraße entlang durch den Wald. Weit und breit war niemand zu sehen, trotzdem wurde die Stille ständig durch ein dumpfes "Plopp" durchbrochen, die Bäume hingen voll von Eicheln und Kastanien, deren Zeit gekommen war um auf den Waldboden zu fallen. Plopp. Plopp. Dazu ein ständiges Rascheln, der Wind fuhr durch die trockenen Blätter.
Nach einer Weile war der Aufstieg geschafft und der Weg führte uns über eine Straße, in deren Kurve ein einsames Haus stand. Von weitem hörten wir das Kläffen, das vom Grundstück herüber tönte. Ein ordentlicher Wachhund der seine Pflicht erfüllte und anschlug. Das Problem war nur, es war nicht einsehbar, ob das Grundstück richtig eingezäunt war, da es ein wenig tiefer gelegen war als die Straße und am Rand ziemlich von Sträuchern und Bäumen bewachsen war. Doch als wir den Hund schließlich sahen, hatten wir doch das Bedürfnis uns vom Vorhandensein eines Zauns zu versichern, dort stand nämlich ein großer, glänzend schwarzer Dobermann. Hunde die bellen beißen nicht, heißt es doch oder? Von einem Herrchen war keine Spur, von einem Zaun leider auch nicht, ein paar Meter weiter gab es jedoch ein Tor, vor dem der Hund wie verrückt auf und ab sprang und bellte. Vorsichtig näherten wir uns, was den Hund sichtlich zu ärgern schien, ich hielt schon mal nach hohen Bäumen ausschau, falls er doch auf der scheinbar zaunlosen Seite am Tor vorbeikommen sollte, doch er blieb vor dem Tor stehen. Schließlich waren wir doch an dem Tor vorbei und entfernten uns mit schnellen Schritten. Braver Hund...
Die restliche Wanderung verlief eigentlich ganz normal, es war schönes Wetter, wir machten an einem kleinen See halt um unser mitgebrachtes Picknick zu verspeisen. Sitt und satt brauchen wir dann wieder auf und kamen schließlich über einen Feldweg wieder zurück zu dem Wald. Auf dieser Seite des Hanges standen ein paar Ruinen an denen der Wanderweg vorbei führte, anscheinend aufgegebene Bauernhäuser, deren Dächer inzwischen eingestürzt waren und in denen der Wald einfach weiter wuchs. Warum hat man diese Häuser wohl aufgegeben?
So langsam konnte man das Dorf schon wieder sehen, neben dem Weg plätscherte ein kleiner Bach. Auch hier stand ein großes altes Haus, bzw. dessen Reste, denn zwei Wände waren eingestürzt. Ein Stück weiter stand etwas, das wie eine große Betonwanne aussah, vielleicht eine alte Garage oder ein Löschteich. Die Oberfläche war vollkommen mit Entengrütze bedeckt, so dass man das Wasser gar nicht sehen konnte. Jemand warf einen Stein hinein und sagte "da drin könnte man eine Leiche verstecken" und schon wieder lief es mir eiskalt über den Rücken. Etwas später kamen wir an einem Haus vorbei, das zwar bewohnt war, aber entweder sehr schlecht in Stand gehalten wurde oder aber erst vor einiger Zeit wieder bezogen wurde, eine Haushälfte war völlig mit Efeu bewachsen und die Fensterläden und die Tür waren völlig verwittert. Es erinnerte uns spontan an das "Hotel California" oder das Haus der Adams Family.
Zurück am Auto waren wir froh, die festen Wanderschuhe wieder auszuziehen und uns wieder auf den Rückweg zu machen, doch auch in dieser Richtung kamen wir nocheinmal an den Warnschilder vorbei..."Fünf Menschen sind hier gestorben..."
Wie gesagt, eigentlich war es eine ganz normale Wanderung, doch erst wenn ich jetzt so zurückdenke, kommt sie mir vielleicht doch nicht mehr so normal vor.
:-P
Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Herbst und ein schönes Halloween!
Es fing eigentlich schon auf dem Weg an, wir hatten uns als Ausgangsort für unsere Wanderung ein Dorf im Tarn, in der Nähe von Castres ausgesucht. Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten fuhren wir über einige Schnellstraßen, das Tempolimit lag wie sonst auch bei 110, dennoch schienen manche Abschnitte zum Rasen einzuladen, denn das Verkehrsamt daher zur Prävention Schilder aufgestellt. Es war schönes Wetters, noch spätsommerlich warm, und doch versetzte mir die Warnung auf den Schildern einen kleinen Gänsehautschauer: "In den letzten fünf Jahren sind auf dieser Straße fünf Menschen gestorben"...
Etwa eine halbe Stunde später starteten wir unseren Wanderrundgang, der Weg führte zunächst eine Serpentinenstraße entlang durch den Wald. Weit und breit war niemand zu sehen, trotzdem wurde die Stille ständig durch ein dumpfes "Plopp" durchbrochen, die Bäume hingen voll von Eicheln und Kastanien, deren Zeit gekommen war um auf den Waldboden zu fallen. Plopp. Plopp. Dazu ein ständiges Rascheln, der Wind fuhr durch die trockenen Blätter.
Nach einer Weile war der Aufstieg geschafft und der Weg führte uns über eine Straße, in deren Kurve ein einsames Haus stand. Von weitem hörten wir das Kläffen, das vom Grundstück herüber tönte. Ein ordentlicher Wachhund der seine Pflicht erfüllte und anschlug. Das Problem war nur, es war nicht einsehbar, ob das Grundstück richtig eingezäunt war, da es ein wenig tiefer gelegen war als die Straße und am Rand ziemlich von Sträuchern und Bäumen bewachsen war. Doch als wir den Hund schließlich sahen, hatten wir doch das Bedürfnis uns vom Vorhandensein eines Zauns zu versichern, dort stand nämlich ein großer, glänzend schwarzer Dobermann. Hunde die bellen beißen nicht, heißt es doch oder? Von einem Herrchen war keine Spur, von einem Zaun leider auch nicht, ein paar Meter weiter gab es jedoch ein Tor, vor dem der Hund wie verrückt auf und ab sprang und bellte. Vorsichtig näherten wir uns, was den Hund sichtlich zu ärgern schien, ich hielt schon mal nach hohen Bäumen ausschau, falls er doch auf der scheinbar zaunlosen Seite am Tor vorbeikommen sollte, doch er blieb vor dem Tor stehen. Schließlich waren wir doch an dem Tor vorbei und entfernten uns mit schnellen Schritten. Braver Hund...
Die restliche Wanderung verlief eigentlich ganz normal, es war schönes Wetter, wir machten an einem kleinen See halt um unser mitgebrachtes Picknick zu verspeisen. Sitt und satt brauchen wir dann wieder auf und kamen schließlich über einen Feldweg wieder zurück zu dem Wald. Auf dieser Seite des Hanges standen ein paar Ruinen an denen der Wanderweg vorbei führte, anscheinend aufgegebene Bauernhäuser, deren Dächer inzwischen eingestürzt waren und in denen der Wald einfach weiter wuchs. Warum hat man diese Häuser wohl aufgegeben?
So langsam konnte man das Dorf schon wieder sehen, neben dem Weg plätscherte ein kleiner Bach. Auch hier stand ein großes altes Haus, bzw. dessen Reste, denn zwei Wände waren eingestürzt. Ein Stück weiter stand etwas, das wie eine große Betonwanne aussah, vielleicht eine alte Garage oder ein Löschteich. Die Oberfläche war vollkommen mit Entengrütze bedeckt, so dass man das Wasser gar nicht sehen konnte. Jemand warf einen Stein hinein und sagte "da drin könnte man eine Leiche verstecken" und schon wieder lief es mir eiskalt über den Rücken. Etwas später kamen wir an einem Haus vorbei, das zwar bewohnt war, aber entweder sehr schlecht in Stand gehalten wurde oder aber erst vor einiger Zeit wieder bezogen wurde, eine Haushälfte war völlig mit Efeu bewachsen und die Fensterläden und die Tür waren völlig verwittert. Es erinnerte uns spontan an das "Hotel California" oder das Haus der Adams Family.
Zurück am Auto waren wir froh, die festen Wanderschuhe wieder auszuziehen und uns wieder auf den Rückweg zu machen, doch auch in dieser Richtung kamen wir nocheinmal an den Warnschilder vorbei..."Fünf Menschen sind hier gestorben..."
Wie gesagt, eigentlich war es eine ganz normale Wanderung, doch erst wenn ich jetzt so zurückdenke, kommt sie mir vielleicht doch nicht mehr so normal vor.
:-P
Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Herbst und ein schönes Halloween!
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